Mittwoch, 18. August: Canmore - Lake Louise
Der zweite Tag unserer Rundreise war etwas mit Pech behaftet. Zunächst hatte Klaus mit seinem RV in Banff einen PKW leicht lädiert. Später im Stau auf dem Weg vom Campground Mosquito Creek zum Moraine Lake sprang mein Motorhome nicht mehr an. Es musste in eine Werkstatt in Lake Louise abgeschleppt werden. Die Benzinpumpe hatte den Geist aufgegeben. Christel und ich konnten auf dem Grundstück der Werkstadt direkt am Bahndamm in unserm RV übernachten. Die neue Pumpe wurde am nächsten Tag eingeflogen und eingebaut.
Renates Tagebuch:
Früh um kurz nach 6 sind wir aufgestanden, gut gefrühstückt. Ordnung in die diversen Fächer hat Helle gebracht. Um ½ 9 h fuhren wir ab, erst einmal nach Banff zum Springs-Hotel, einem riesigen Kasten. um die Jahrhundertwende von der Eisenbahn erbaut. Wir Frauen stiegen schon aus, die Männer suchten Parkplätze. Bernhard kam allein zurück: Polizei, Klaus hatte ein anderes Auto beschädigt. Waltraud aufgeregt zurück. Christel und ich, - wir konnten sowieso nicht helfen - sahen uns die blumenreichen Außenanlagen mit zwei Pools, Terrasse an, schauten die Säle und die gediegene Ausstattung im Inneren. Die Straße runter zu den parkenden Autos. Helle hatte inzwischen die ramponierte Stoßstange wieder angeschraubt. Klaus und Bernhard waren in Banff zur Polizei. Bis ca. 12 h warteten wir auf ihre Rückkehr. Zum Glück schien die Sonne. Als alle wieder zusammen waren, ein Zettel auf dem Pkw mit dem zerbrochenen Scheinwerfer befestigt war, fuhren wir zum, Moraine Lake (inzwischen waren wir für 70 Dollar in den Nationalpark eingelassen worden). Viele Wagen aller Größen mit ihren Insassen kamen auf die gleiche Idee, Stau vor einer Baustelle. Als Bernhard wieder anfahren wollte - wir saßen alle erwartungsvoll in seinem Wagen - streikte er, nichts ging mehr auch nach mehreren Versuchen und längerem Warten nicht. Ein Abschleppdienst wurde herbeigerufen. und ab ging das seltsame Gefährt mit den beiden in Richtung Lake Louise Village, während wir vier übrigen von einem fröhlichen amerikanischen Pastor in einem wüsten Auto mitgenommen wurden. Himmel und Menschen waren am See, er lag aber auch zu schön im Wald, von hohen Bergen eingesäumt. Wir schauten und fotografierten, tranken etwas, versuchten, die Company von Klaus anzurufen, um den Schaden zu melden. Doch niemand war mehr zu erreichen. Mehr Glück halten wir bei Bernhards Reparaturwerkstatt. Heute allerdings tut sich nichts mehr. So riefen wir ein Taxi von der Hotelrezeption aus. Dort hatte man schon von unserem Pech gehört und half uns. Fahrt zum Lake Louise und dem großen Chateau-Hotel. Auch viele Menschen hier, ein emeraldgrüner stiller See, eine Gletscherwand im Hintergrund, Streifenhörnchen und wunderschöne Blumen vor dem Hotel, in dem wir uns auch noch umgeschaut haben. Um 7 h holte uns der freundliche Taxifahrer wieder ab, und nach einer halben Stunde waren wir um 70 Dollar ärmer aber froh, ,,daheim“ zu sein, im Mosquito Creek. Pizza, Käse, Rotwein zum Abendessen, noch ein Gang zum Bow River, der am Camp vorbeifließt. Es ist urig hier, reine Natur, ohne Abwasser, Frischwasser und Strom. Duschen fällt morgen früh aus. Heute gehen wir wieder früh, schlafen, Abfahrt morgen um 8 h Richtung Columbia Icefield, und wir hoffen, dass wir auch Christel und Bernhard morgen wiederfinden.