Dienstag, 15. 7.: Cooper Landing - Captain Cook SRA (ca. 132 km)
Parks Highway
Aus Renates Tagebuch:
Gut geschlafen in der Ruhe. Start wie üblich um 9 h gen Süden Richtung Kenai. Es sieht wieder nach Regen aus – leider! (Vor der Dumpstation liefen zwei Bären vor Klaus und Peter
über die Straße – und die Kamera nicht schussbereit!)
Erste Station ist Soldotna, ehemalige russische Siedlung. Die Berge sind in Wolken verschwunden, ein grauer Tag. Doch an der Küste wird der Wind tätig sein. Schnurgerade der
HWY 1 hügelauf und –ab, Strommasten als Begleiter, kein Haus, nur dunkler Wald, die grünen Meilenschilder, einsame Parkplätze.
Welcome to Sterling, der erste Ort mit Leder-Schnitzereien, Giftshops, lang gestreckt mit Kirche, Schule, Bars, Tankstelle. Die letzten Häuser verlieren sich in der
Wilderness.
Einkauf in Soldotna wieder bei Fred Meyer, letzte Lebensmittel. Weiter nach Kenai, es nieselt, Schmuddelwetter. Erst zum Visitor Center,
gemütlich mit vielen ausgestopften Vögeln in der Halle. Old Town Kenai: Spaziergang zum Cook Inlett, wo viele Angler auf der Sandbank und im Wasser standen,
Lachsfischer, Kugelzelte in der Nähe. Manche standen bis zur Brust im kalten Nass. Ein paar Fachwerkhäuser vom Beginn des 20. Jh.
Dann zur weißblauen Holy Assumption of the Virgin Mary Russian Orthodox Church von 1894.
Ein freundlicher Pope empfing uns, posierte fürs Foto und erzählte seine Geschichte und die seiner Angehörigen. Ikonen aus St. Petersburg, eine alte Bibel im
prächtigen Einband, Hochzeitskronen. Auch wollte er wissen, woher wir kommen: Germany, former East or West? Fröhlich nahmen wir Abschied. Noch ein Blick auf die benachbarte Chapel of St.
Nicholas und zurück zu unseren Wagen auf dem Visitor Parkplatz, kurze Lunchpause.
Weiterfahrt gen Norden, 40 km entlang der Küste zum nächsten Campground. Am Straßenrand Lupinen und Riesen Bärenklau, Laubbäume, viele Birken.
Um 14.30 h stehen wir im Discovery State Park am Wasser unter tropfenden Bäumen. Gefahren sind wir am Cook Inlett entlang, bis die Straße zu Ende war. Hier in
der Captain Cook State Recreation Area lässt es sich gut leben.
1778 segelte James Cook in diesen Meeresarm in der Hoffnung, den Weg zur Nordwest-Passage zu finden.
Erste Geländeerkundung, zum steinigen Strand hinunter, noch war Ebbe. Wir wunderten uns über die Reste von Lachsen auf dem Geröll, keine Spur von Möwen oder anderen hungrigen Tieren. In der Ferne
die Bohrtürme.
Wir waren eine gute Stunde unterwegs auf der Suche nach Trails, aber nur ausgefahrene Baggerwege gefunden, allerdings von Blumen gesäumt. Zum Swanson River, der auf die Flut
wartete, dann zurück zu unseren Wagen und zu Sechst den schönen Weg um den Campground, Blick in die Tiefe auf ansteigendes Wasser.
So allmählich werde ich an die Töpfe springen, wir werden uns den gekauften Lachs schmecken lassen. Später macht Bernhard wieder ein Feuerchen, um Tee mit Rum warm zu halten. Überlegungen, wie
weit wir morgen fahren. Nachmittag und früher Abend wurden schön, langsam kommen die Berge wieder zum Vorschein, Blau zwischen den Wolken. –
Lange und fröhlich haben wir bei Wein und Tee zusammen gesessen, die nächsten Ziele angepeilt, gut, dass wir noch Zeit haben für Sonderwünsche!
22.15 wir lesen noch, aber es ist nicht so hell wie sonst. Liegt es am Regenhimmel?