Freitag, 4. 7.: Denali National Park - Fairbanks (189 km)
Parks Highway
Aus Renates Tagebuch:
Independence Day. (Am 4. Juli 1776 nahmen die im Kongress versammelten Vertreter der 13 Gründerstaaten der USA die Unabhängigkeitserklärung an.)
Auf der Fahrt nach Fairbanks erster Halt an der Eisenbahnbrücke hoch über dem Nenanafluss. Es ist warm, 15 Grad. Kein Trainingsanzug heute Nacht. Wir fahren
durch das enge Flusstal, grün steile Hügel. Dann öffnet sich der Blick weit in die Täler und über den hügeligen Alaska Highway.
Kinderrennen im blumengeschmückten Städtchen Nenana, Treffpunkt der Flüsse Nenana und Tanana. Bekannt wurde der Ort durch den
Bau der Alaska Railroad. Im kleinen Museum gab es viel altes Gerät, Zugpläne, Zeichnungen und die große Eissäge, die seit 1917 eine wichtige Rolle beim jährlichen
Ice-Classic-Fest spielt. Musik und Fahnen, Feuerwerk unterm blauen Sommerhimmel. Gegen 12 h fuhren wir weiter Richtung Fairbanks.
Aus der Höhe schauten wir weit ins Land, auf dunkle Seen, Wald soweit das Auge reicht, verschwimmendes Gebirge unter weißen Wölkchen, „Land der dunklen Wälder“ im Sommerglanz. Auf und ab ging es
durch viele Kurven.
Kurz nach 13 h standen wir in der Nähe des Airports Fairbanks auf einem waldigen Campground, schon gut besucht. Doch wir fanden zwei Nebeneinanderplätze mit Klaus und Peter, Christel und Bernhard
ein Stückchen entfernt. Mittagspause. Um 15 h wollen wir in die zweitgrößte Stadt, das „Golden Heart of Alaska“, entweder per pedes oder Bus, mal schauen, was es dort gibt. Es
ist richtig warm, sogar hier unter den Bäumen in der Nähe des Chena Rivers.
Downtown nichts los. Doch im Ice Museum, ein ehemaliges Theater, wurde es interessant mit Eisskulpturen hinter Glas, ein junger Künstler zeigte, wie aus einem
Eisbrocken ein Vogel entsteht. Zur Info, hübsch im Park am Fluss gelegen, und die River-Boat-Tour für morgen gebucht.
Zum Pioneerpark mit alten, ca. 1904 errichteten Blockhäusern, ganz gemütlich, aber auch nicht überlaufen, eine Art Freilichtmuseum. Wie bescheiden die Menschen früher gelebt
haben! Jetzt gibt es in den kleinen Räumen Souvenirs, Getränke, Food, Eis. Ein Karussell lief. Wir schauten noch in den historischen Raddampfer mit alten Fotos der frühen Siedlungen. Kaffee und
Wasser, dann wurde es Zeit für die Heimfahrt. Heute wird endlich zum ersten Mal gegrillt: Würstchen und Buletten, Salat und Bier.
23. h.: satt und zufrieden, voll des guten Essens, mit Bier, Roséwein und langen Gesprächen über die Lebensunterschiede USA : Deutschland. Abräumen, Spülen. Es saß sich romantisch unter den
Bäumen in der Abendwärme. Ein munteres Squirrel lief hin und her, das Grillfeuer verlosch langsam.
Nun sitzen wir im Wagen, es ist noch so hell. Lesen ohne Licht und ein wenig Abspannen, bevor wir schlafen gehen. Draußen wird noch vereinzelt geknallt, letzte 4. Juli-Zuckungen. Auch die letzten
Autos auf den Straßen kommen zur Ruhe. Morgen früh: 6 Uhr wecken.