Samstag, 5. 7.: Fairbanks - Big Delta (177 km)
Am Richardson Hwy (State Route 2)
Aus Renates Tagebuch:
Früh gefrühstückt. Um 8 h fahren wir ab zum Cruise Point. Was werden wir während der Flussfahrt zu sehen bekommen? – 3 ½ Stunden dauerte das ganze Unternehmen. Gut besucht war
das Schiff. Wir fanden Platz neben gesprächsfreudigen Urlaubern aus Illinois. Vorbei an hübschen Villen auf gepflegtem Rasen, ein kleines Wasserflugzeug zeigte Kunststücke,
Hundeschlittenrennen auf einer Farm. Spaziergang durchein angeblich authentisches Athabascan Dorf mit Pelzvorführungen, streichelten Felle, schauten in die kleinen
Holzhäuser.
Einkauf bei Safeway und schnelles Essen auf dem heißen Parkplatz. Gleich starten wir Richtung Delta Junction und können während der Fahrt verschnaufen.
Aus dem „verschnaufen“ wurde erst einmal nichts. Bei der Abfahrt Richtung South haben wir Bernhard aus den Augen verloren, die vielen Ampeln waren Schuld. Ein hilfsbereiter Tankwärter brachte uns
auf den richtigen Highway. Bei Santa Claus sahen wir den „Huricane“ samt Christel und Bernhard, die uns bald überholten. Wir waren wieder zusammen und erleichtert.
Schöne Strecke, Waldwogen, Kumulus Wolken wie Wattebäusche – ach die Wolken, mein Favour -! am Horizont die schneebedeckten Alaska Range. Den Tanana River mit
Sandbänken und angeschwemmtem Holz zur Seite. Die Trans-Alaska Pipeline von der Prudhoe Bay bis Valdez.
Beschlossen wurde der Bau der Pipeline nach der Ölkrise. Am 27.3.1975 wurde das erste Rohr verlegt, am 31.5.1977 die letzte Naht verschweißt (s. S. 100 Reiseführer).
Kurz vor 18 h kamen wir an die unscheinbare Einfahrt zu Rika’s Roadhaus bei Meile 275. Ein kleiner RV-Park, ruhig gelegen. Dazu eine Art Museumsdorf, gegründet 1909 durch
John Hajdekowich aus Mazedonien. Nach dem Einparken inspizierten wir die Originalgebäude, bewunderten Rasen und Blumenpracht, zum Tanana Fluss
im engen Bett mit ordentlicher Strömung. Am Abend fast ein Festessen: Salmon gebraten, Spinat, Kartoffeln.
20.30 h: wir sitzen draußen, im Wagen ist es heiß, werden ein Bierchen trinken und den Tag passieren lassen.
22 h, und der Tag wirkt immer noch jung. Inzwischen ist es angenehmer geworden. Wir hatten Fenster und Türen auf in der Hoffnung, dass keine Mücken unterwegs sind. Helle liest „Das System“, ein
Computerkrimi, ich „Der Klavierstimmer“ von Pascal Mercier, dem Philosophieprofessor an der FU, Lichtenrader Bürger, mit dem richtigen Namen Peter Bieri.