Sonntag, 13. 7.: Seward
siehe Kenai Fjords NP Map
Aus Renates Tagebuch:
Es regnet, und nicht wenig. Um 9 h wollen wir in Klaus’ Wagen downtown fahren, vor allem telefonieren.
Gegen 19 h waren wir zurück von einem erlebnisreichen Tag. Ein Tag, an dem zwar die Wolken tief in die Berge krochen, doch der Regen hörte schnell auf, und wir sahen nicht nur viele Tiere, auch
interessante Felsformationen und Gletscher, alle vom Harding Icefield. Es ist mit 35 mi Länge, 20 mi Breite und über 30 Gletschern eines der größten unerforschten
Gletschergebiete der USA.
Nachdem wir unsere Tickets bei Kenai Fjord Tours abgeholt hatten – ein freundlicher Shuttlebusfahrer hatte uns sofort auf dem Parkplatz aufgepickt – war gar nicht mehr so viel
Zeit zum Bummeln. Bald stellten wir uns an, um wieder einen günstigen Platz zu bekommen. Gemütlich saßen wir zu Sechst auf dem Oberdeck, als die Fahrt durch die Resurrection Bay
losging. Landschaftlich mit tiefen Fjorden, wunderbar, auch wenn wir nicht alle Gipfel sehen konnten, doch ab und zu tauchten sie wie Schemen aus den Wolken. Schon bald der erste
Gletscher und dann die zutraulichen Seeottern. An den putzigen Tieren kann man sich nicht satt sehen. Zwei Seeadler auf hohem Fels, Harbour
Seals, etwas entfernt. Horned Puffins, wie wir sie auf Island gesehen haben, Tufted Puffins mit rotem Schnabel und weißen Kopffedern. Bernhard machte
tolle Fotos, sie kommen in die Fotoshow. Ein Schrei: Wale! Ihr Prusten, die Rücken und kurz die Fluke!
Lange standen wir vor dem Holgate Glacier, dessen blaue Eispracht hoch aus dem Wasser ragte. Gleich daneben zwei Gletscherströme, einen bewaldeten Fels wie ein Herz umschließend.
Viele, viele Wasservögel in Reih und Glied schwimmend und fliegend, immer wieder Puffins und Pigons. Wieder Wale, dieses Mal Buckwale. Zu zweit
tauchten sie immer wieder prustend auf. Dann die Vogelfelsen! In allen Ritzen und auf den Vorsprüngen brüteten Seevögel, vereinzelt auch Kormorane. Darunter schliefen seelenruhig
trotz allem Geschrei Seelöwen, ein Idyll!
Schon recht früh gab es einen Imbiss, Kaffee und zum Abschluss wieder einen Brownie. Nach 6 Stunden Fahrt sind wir glücklich von Bord.
Noch zur Bank und mit dem Wagen eine Runde durch die Stadt, Halt am SeaLife Center, das wir morgen früh besuchen wollen, bevor es mittags weiter geht.
Jetzt wird zu Abend gegessen, dann sehen wir uns für einen Plausch wieder im „Walkerheim“.
Bis 23 h den „Klavierstimmer“ ausgelesen. Danach war das Einschlafen nicht leicht.