23. Juni: Bryce Canyon National Park - Capitol Reef National Park (144 km)
Zurück auf der SR-63 (Nord) zur SR-12 (Nord). Halt bei Escalante und in dem verlassenem Nest Boulder. Bei Torrey auf die SR-24 (Ost) bis zur Capitol Reef National Park Rd. Von hier sind es nur noch 3 km bis zum Fruita Campground im Capitol Reef NP. Wir fahren nach einer Pause den 10 Meilen Scenic Drive ab und am späten Nachmittag unternehmen wir eine Wanderung vom Campground aus am Fremont River in die Höhe zum Fremont River Trail Viewpoint.
Aus Renates Tagebuch:
Wir fahren schon früh zu einem Parkplatz außerhalb unseres Platzes und werfen den Generator an: Kaffee! Nicht bis 8 h warten. Nun geht es auf zu neuen Abenteuern!
Ca. 100 Mi. bis zum Capitol Reef Nationalpark. Vorher noch Lebensmittel in Boulder. Für Wein wieder keine Chance, da sonntags in Utah alle liquor
stores geschlossen sind.
9 h, inzwischen ist es angenehm warm geworden nach den 7 Grad heute Nacht.
Auf der 12 ostwärts: noch einmal die roten Sandsteinfelsen, Ausläufer des Bryce Canyon. Talwärts durch Fichten- und Kiefernwald. Auf einer Seite gelb-graue Steppe, auf der
anderen frische, bewässerte Felder, umrahmt von bizarren Bergen. Bald nimmt uns das Gebirge wieder auf mit dem Escalante River, von dem nur noch ein Rinnsal in einem breiten Bett
übrig ist. Wir sind fast allein auf gut ausgebauter Straße.
Wieder hat sich die Landschaft geändert. Die Farbe der Berge von Grau in warmes Braun-Rot, viele „runde“ Felsen: das Escalante Aquarius-Plateau mit „Scenic
View".
Am 21.6.1940 wurde die Straße nach Boulder fertig gestellt, die „Million Dollar Road“. Eigentlich wollten wir in Boulder einkaufen, aber keine Spur von einem
Market. Nur ein geschlossener Giftshop: Sonntag in Utah. Bald sind wir im Capitol Reef-Park. Es geht wieder bergauf (9.000 feet) durch grüne Hänge, überraschend
Laubbäume, Birken, keine Felsen mehr.
Gegen ½ 2 h kamen wir auf dem Old Fruita Campground an und fanden alle einen Platz unter den Bäumen, bewacht von roten steilen Felsen, in der Nähe ein Fluss. Klaus und Günter
mussten erst einmal Hilfe anfordern: Reifenpanne. Nun hoffen wir alle, dass – wie von der Zentrale versprochen – ein Mechaniker aus dem nahen Torrey kommt. Um 4 h wollen wir
einen Scenic Drive machen, die imposante Gegend ansehen. (Mittags kam tatsächlich jemand, der den beschädigten Reifen wechselte!)
Wir dachten, nach Zion und vor allem Bryce Canyon gäbe es nicht mehr so viel zu fotografieren – wir hatten uns geirrt. Mächtig türmten sich die intensiv roten
Felsen in die Höhe mit angedeuteten „gotischen“ Toren, viel Geröll am Fuße. Ca. 10 Mi. war der Drive. Am Ende gingen wir noch ein Stück in Richtung Schlucht, aber die Hitze trieb uns wieder in
den Wagen zurück. (Auf dem heutigen Platz sind die Generatoren nur von 9-11 vormittags und 16-18 h am Nachmittag erlaubt, so hatten wir es sehr heiß im Wagen, bevor wir zur Fahrt
starteten.)
Zurück gekommen, noch eine Wanderung am nahen Fluss entlang, durch Obstgärten, in denen die Birnen und Mirabellen leider noch nicht reif waren. Zwei Rehe grasten zutraulich. Wir sind den Bergweg
hoch und hatten eine weite Sicht zum Campingplatz und das umgebende Gebirge.
Abendbrot, ein wenig draußen sitzen. In den Wagen ist es unerträglich heiß. Es wird sicher auch in der Nacht nicht abkühlen, obwohl wir auf 1.200 m liegen.
Eine späte Runde noch über die Sträßchen des Camps. Alles war schon ruhig, obwohl erst 22 h und noch sehr warm. Doch trotz Wärme haben wir gut geschlafen, zuerst bei offener Tür – das war mir
aber zu unheimlich. –