6. Juli : Thermopolis - Glendo (335 km)
Auf der US-120 (Süd/Ost) bis Casper, dort auf die I-25 (Süd) bis zur Ausfahrt 126. Kurz auf die US-18 (Ost) bis zur SR-319 (Süd) bis zum Glendo State Park, wo wir auf dem Campground sehr wilde und unebene Stellplätze finden. Wanderung am Stausee des North Platte River.
Aus Renates Tagebuch:
In der Nacht hat es geregnet – gut für die Natur. Am Morgen wieder blauer Himmel. Wir sind früh aufgestanden, gut gefrühstückt. Langsam gehen die Vorräte zur Neige – schon fast
Abschiedsstimmung.
Heute liegt eine längere Strecke (280 km) vor uns. Die Obst- und Möhren-Versorgung während der Fahrt ist vorbereitet.
Durch den Wind-River-Canyon mit dem 250 Millionen Jahre alten Gestein verlassen wir die Thermopolis Gegend. „Leeres“ Flachland. Ab und zu ein Creek mit ein paar Büschen und
Bäumen am Ufer. Verlorene Orte, Moneta mit 10 Einwohnern in ein paar Hütten. Wovon leben die Menschen? Was machen sie den ganzen Tag in dieser Öde? Drei Deers, ab und zu eine
Rinderherde. Vor Caspar etwas lebhafter, doch nun auf der I-25 das gleiche Bild: gerade schneidet die Straße durch das weite Land.
Mittag, 12 h. Wir haben die Autobahn verlassen und fahren auf einer Nebenstraße ca. 10 Min. nach
Glendo am gleichnamigen See, der vom North Plate River gespeist wird. Satt grüne Landschaft plötzlich ringsum. – Ratlosigkeit: Wo ist der Eingang zum State Park
und dem Campground? Ersterer war bald gefunden, 12 Doller bezahlt, und dann ging es erst richtig abenteuerlich los: Schotterstraße, die sich bald in einen Schlaglochweg verschlimmerte. Endlich
kamen wir an einen Platz am See unter Bäumen, sah ganz idyllisch aus. Andere Wagen waren auch da. Doch die Stellplätze waren buckelig und schief. Hier versucht, dort versucht. Klaus und Günter
stellten den Wagen auf einen Hügel mitten im Gelände. Die beiden anderen nach Umzug kamen einigermaßen eben zum Stehen. Hier haben wir Natur pur. Eine gute Stunde fürs Hin und Her. Jetzt wird
Mittag gemacht und dann die Umgebung und den See, das schimmernde Glendo-Reservoir erkundet. –
Zum nahen Strand, ein wenig steinig mit schönem Seeblick, die angrenzenden Bergrücken. Leider Dauerlärm durch wild herumkurvende Motorboote. Wanderung in der Nachmittagshitze zum nächsten
Campground. Doch wir haben auf der Hälfte des Weges aufgegeben: zu heiß, zu staubig, zu weit.
Gleich in Christel und Bernhards Wagen zum abendlichen Umtrunk. Die Sonne sinkt, wir schauen zu. Morgen sind wir schon in Denver. Wie schnell die letzten Tage verflogen sind!