1. Juli: Grand Teton National Park - Grant Village (230 km)
Auf der US-89 zum 62 km entfernten Grant Village Campground im Yellowstone National Park. Dann Rundfahrt mit einem Wohnmobil zum West Thumb Geyser Basin, Old Faithful Geyser, Midway Geyser Basin, Fountain Paint Pot, Noris Geyser Basin, Hayden Valley, Yellowstone Lake.
Aus Renates Tagebuch:
Auf dem Weg zum Yellowstone Park , dem ältesten Nationalpark der USA, 1872 eingeweiht und mit 10.000 qkm eine enorme Ausdehnung. 1988 war der große Brand im Park, wir fahren
bereits durch verbranntes Gebiet. Traurig ragen die dünnen Baumgerippe in den Himmel. Kleine Tannen und Fichten samt buschigem Grün sind nachgewachsen.
Aufwärts geht’s, tief im Tal der Lewis River. Vor uns reichen die verbrannten Baumstümpfe bis zu den Berggipfeln. Auf dem Pitchstone Plateau: ruhig fließt
nun der Lewis River neben uns. Blau schimmernd der Lewis Lake, eingefasst von verbrannten Bäumen – ein trauriges Bild.
Die Wasserscheide ist auf 2.435 m erreicht.
Im West Thumb Grand Village am Yellowstone Lake: Warteschlange für den Campground. Doch schon gegen 10.30 h hatten wir Plätze, zwar nicht zusammen,
dafür war er schon zu ausgebucht. Yellowstone ist eben ein „Muss“ nicht nur für Amerikaner.
Kleiner Imbiss, und schon ging es in Klaus’ Wagen los. Ganz in der Nähe das Geyser Basin. (Doch auf dem Parkplatz Aufregung: ein wuchtiger Büffel wanderte
seelenruhig über den Fahrweg.) Wie wir es schon von Island und Kamtschatka kennen: Schwefeldämpfe aus vielfarbigen, großen und kleinen Öffnungen, runde Seen mit „bunten“ Ufern,
Mineralablagerungen. Wir wanderten über die Holzstege an all dem Gezische und Geblubber vorbei, zusammen mit vielen Menschen aus vielen Ländern. Nun zum Wahrzeichen des Parks, zum Old
Faithful. Noch mehr Autos, noch mehr Menschen, aber jeder fand Platz im weiten Rund um den bekanntesten Geysir Amerikas. Ca. 20 Min. warteten wir, und dann zischte die
weiße Fontäne für wenige Minuten ca. 30 m in die Höhe.
Am Fireholz River entlang zum Midway Geyser Basin, wo die heißen Wasser auf den Felsen braun-gelbe „Kompositionen“ geprägt hatten. Am Fountain Paint
Pot war das Charakteristische das pastellfarbene blubbernde Schlammloch. – Inzwischen war es schon später Nachmittag, und eine lange Strecke, einschl. der evtl. Reservierung im
Canoyn Village lag noch vor uns. Trotzdem hielten wir am Noris-Geyser Basin und wanderten zum Steamboat Geyser, der unregelmäßig tätig wird und
die größte Fontäne herausschleudert. Als wir kamen, sprühte er „nur“ kleine Brecher. Noch ein Blick in das „Porzellan-Becken“ , vielfarbig mit kleinen grün-blauen heißen
Seen. 19 km „nur“ bis zum Canyon-Village. Keine Reservierung, erst morgen ab 9 h. Jetzt gab es keinen Halt mehr. Wir waren alle erschöpft vom vielen Sehen. Unterwegs noch einige
Elks, Graugänse, ein paar Büffel im Hayden Valley , das dafür bekannt ist. (Werden wir morgen auf dem Weg nach Norden in aller Ruhe – hoffentlich! – sehen.)
Gegen 19 h kamen wir wieder auf unserem Campground an. Gut sieben Stunden waren wir unterwegs. Und das war erst der Anfang im riesigen Yellowstone Park!